|  | Die Kirche Heiligenbösch steht auf einem Bergrücken (520 m.ü.M.) umgeben von alten Linden und einer Bergulme oberhalb der Orte Schwollen und 
                                Leisel unweit der LandesstraĂźe 175. Bei klarem Wetter hat man von dort eine herrliche Aussicht bis zur Pfalz und zum Saarland. Zur Römerzeit wurde an diesem Ort  ein Gutshof, eine „villa rustica“ 
                                errichtet, auf deren Fundamenten in späterer Zeit ein Christliches Heiligtum aufbaute.  Da auch die heutige Kirche auf den sĂĽdwärtigen Grundmauern der antiken Anlage platziert ist, wurden Teile der 
                                römerzeitlichen Bausubstanz dadurch wirkungsvoll geschützt. Die Reste eines Römerbades (frigidarium) sind von der Kirche aus zugänglich. Heiligenbösch war zunächst eine Wallfahrtskapelle dem Täufer Johannes 
                                geweiht. Hinzu kamen einige Häuser und Märkte, die von weither besucht wurden, wie eine Urkunde von 1438 berichtet. Die Bewohner siedelten nach einer Seuche Richtung Schwollen und Leisel aus. Im Jahre 1730 wurde 
                                das gotische Kirchenschiff abgetragen und durch einen größeren Bau ersetzt.  Erhalten blieb der Turm, der mit seinen romanischen Doppelarkaden und einem spätromanischen Sandsteinbogen dem 13. oder dem 
                                frĂĽhen 14. Jahrhundert zuzurechnen ist. Angesehene BĂĽrger von Leisel und Schwollen stifteten wie die Inschriften kundtun, die Steinkanzel und den Altar. Die Kanzelinschrift verweist auf den ehrsamen und 
                                bescheidenen Niklas Trein, der seinerzeit das nebenan gelegene Hofgut betrieb und fĂĽr sein Bier und seinen Most bekannt war.  Einer seiner nach Brasilien ausgewanderten Nachkommen hat 1963 den Taufstein 
                                gestiftet.In der Zeit nach 1730 müssen auch die Gemälde entstanden sein, die, von unbekanntem Künstler nach älteren Vorbildern gefertigt, die an der Empore zu sehen sind Anfang des 19.Jh wurden diese Bilder auf 
                                Anordnung der Kirchenleitung überstrichen, der barocke Kirchraum zugleich soweit möglich klassizistisch umgestaltet. Bei umfassenden Renovierungsarbeiten in den Jahren 1964/64 konnten diese Irrungen rückgängig 
                                gemacht werden. Die Westempore präsentiert vier Bildmotive aus dem Alten Testament: Adam und Eva im Paradies, Moses mit den Gesetzestafeln, Aaron im hohepriesterlichen Gewand und Isaaks Opferung. Weitere Gemälde 
                                stellen die vier Evangelisten mit ihren Symbolen dar: Matthäus mit dem Enge, Markus mit dem Löwen, Lukas mit dem Stier und Johannes mit dem Adler.Die Nordempore zeigt Jesus inmitten seiner Jünger. Diese sind 
                                ebenfalls durch ihre Attribute bzw. Marterwerkzeuge gekennzeichnet: Petrus mit den Himmelsschlüsseln, Bartholomäus mit dem Messer, der ältere Jakobus mit dem Schwert, Thomas mit dem Kreuzstab, Johannes mit Kelch 
                                und Schlange. Zur Linken des Auferstandenen steht Andreas, daneben Matthias mit der Hellebarde, es folgen der jüngere Jakobus mit der Keule, Thaddäus mit dem Beil, Philippus mit der Lanze und Simon von Kana mit 
                                der Säge.Das Altarretabel wurde 1963 vom Trierer Maler Persy geschaffen : in der Mitte der Gekreuzigte (der neue Mensch) mit Johannes dem Täufer,  rechts und links Adam und Eva, die alten Menschen. Die Orgel 
                                ist von besonderem historischen Wert. 1838  von den Orgelbauern Stumm aus Rhaunen Sulzbach (HunsrĂĽck) eingebaut, hat sie – dank sorgfältiger Restaurierung – in allen Registern den ursprĂĽnglichen 
                                Klangcharakter behalten. Der Einbau der Orgel samt Orgelempore verdeckt fĂĽr den  Kirchbesucher den Blick auf eine Wandmalerei, die Himmel und Hölle in biblischen bzw. phantasiereichen Bildern darstellt.
 Neben der Kirche befindet sich der Friedhof Heiligenbösch. Er zeichnet sich aus durch seinen alten Baumbestand und durch eine großzügige Planung mit viel Grünfläche. Wegen der vor allem in den 
                                letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts  handwerklich individuell gearbeiteten Grabmale ist er zu einem von der Fachwelt anerkannten Musterfriedhof geworden.
 Ansichten: 
				Kirche
				
				     
				Altar    
				 
				Kanzel          Weihnachten
 
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